Iran 2018 Teil 11: Shiraz bis Isfahan (die Zweite)

Hier geht’s zurück zum Teil 10 des Reisetagebuches.

21.-23.5.2018:
Der Parkplatz in Shiraz war trotz Zentrumsnähe erstaunlich ruhig in der Nacht. Nicht mal einen Muezzin haben wir gehört. Oder sind wir vom vielen Laufen und Schauen und Staunen nur zu müde? Egal, da bleiben wir noch in paar Nächte!
Einige Impressionen von Shiraz:


Berberitzen bereichern viele persische Gerichte, gerne werden sie unter den Reis gemischt.

Nicht nur sowas exotisches wie Knoblauch-Shampoo kann man kaufen…

… auch sowas „normales“ wie einen KTM-Shop gibt’s 

Nur einen Teppich der uns zusagen würde haben wir noch nicht gefunden. Aber nachdem es hier so entspannt zugeht, artet auch die Suche danach nicht in Streß aus. Im Gegenteil, wir entdecken durch das Stöbern immer wieder versteckte High- und Lowlights der Stadt.
Gestern dachten wir noch, die Vakil-Moschee wäre unser Favorit was Moscheen angeht aber seit heute hat die kleinere, entzückende Molk Moschee den ersten Platz in unseren Herzen erobert.

Besonders am frühen Morgen ist der Gebetsraum schön, wenn das Sonnenlicht durch die farbigen Fenster fällt:

Im Eram Botanischen Garten verbringen die heißeste Zeit des Tages.

Shopping-Vergnügen…

… auf beiden Seiten!

Abends haben wir uns für ein Abendessen in privatem Rahmen angemeldet. War lecker!

24.5.2018:
Wir reißen uns von Shiraz los. Die Stadt wird bei uns immer ganz besonders angenehme Erinnerungen hervorrufen.
Nach intensivem Kartenstudium beschließen wir, auf neuer Route nochmal nach Isfahan zu fahren, auch um Mohammed wieder zu treffen und möglicherweise einen Teppich zu finden, der nicht so sehr „Nomad Style“ ist wie es in Shiraz vorherrschend ist.
Sobald wir von der Hauptstraße abbiegen, wird’s gleich wieder interessant 🙂

Durch schöne Gebirgs- und Wüstenlandschaften kommen wir nach Hasanabad, wo man die Verkehrsschilder wieder mal sehr kreativ übersetzt hat:

Traditionelles können sie hier besser. Zum Beispiel einen Taubenturm schön zu restaurieren:

Danach ein Salzsee (diesmal ohne Experimente :)) und es folgt ein wunderbares Nachtplätzchen zwischen schönen Dünen.
Gin haben wir noch genug und Eiswürfel, Limonen und Sprite als Tonic-Ersatz tun’s auch!

25.5.2018:
Wir beschließen spontan, noch einen Tag in den Dünen zu bleiben obwohl wir zu wenig Wasser gebunkert haben. Da muss die allabendliche Dusche heute sparsam ausfallen, damit genug Wasser für unsere Knoblauchspaghetti übrig bleibt. Schließlich wartet unsere letzte halbe Flasche mitgebrachten Rotweins auf ihre bestimmungsgemäße Verwendung.
Aber Hauptsache im Kühlschrank findet sich noch ein Eis …

Den Sonnenuntergang genieße ich von der Düne aus.

Abends treffen wir noch eine nette bayrische Familie, der Mann hat vor – nachdem Frau und Kind nach Hause geflogen sind – Tajikistan per Rad zu bereisen. Hut ab vor soviel Wadlkraft!

Kurzer Schreck dann als ich glaube, ein Skorpion sei rasend schnell mein Bein hochgelaufen. Es war schon fast dunkel, ich konnte das Tier nicht genau erkennen. Aber dann die zweite Begegnung in unserer Dusche: Es stellt sich heraus daß es sich nicht um einen Skorpion sondern um eine riesige gelbe Walzenspinne handelt die es sich bei uns gemütlich machen möchte.
Ich fange sie ein und setze sie etwa 100 Meter von unserem Lagerplatz aus. Gute Nacht!

26.5.2018:
Ich hab die Felge des Vorderrades neu und in rot lackiert, die Felgen sehen allgemein schon schlimm rostig aus. Aber beim vorne montierten Reserverad fiel das ganz besonders auf.
Zu Mittag sind wir in Isfahan und treffen Mohammed. Große Wiedersehensfreude! Wir verbringen den Tag gemeinsam mit der Suche nach einem schönen Teppich und wir werden fündig. Das Ergebnis kann man dann gerne in Salzburg besichtigen 🙂
Zur Feier des Tages gehen wir gut indisch Essen und verbringen einen großartigen Abend an der Khaju Brücke, der meiner Meinung nach schönsten Brücke der Welt.
Hier werden Drachen weit in den Nachthimmel steigen gelassen, es wird flaniert und gescherzt, viele singen von Liebe und Sehnsucht, von Trunkenheit und Freude. Die Iranis lassen sich diese Texte von den Mullahs nicht nehmen!
Bis weit nach Mitternacht geht das so. Unbeschreiblich schöne Begegnungen mit den Menschen lassen diese Nacht zu einer besonderen werden, wir kommen erst um halb Zwei ins Bett nachdem ich mich bei der Suche nach dem geplanten Nachtplatz beim Bird Garden auch noch verfahren habe.

Hier geht’s weiter zum Teil 12 des Reisetagebuches.

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