Juni 2014: Slowenien und Italien

Die ersten 3 Tage unseres knapp 5-wöchigen Urlaubes verbringen wir gemeinsam mit meinen „Buben“ an der Soca in Slowenien um dort ein paar knackige Mountainbiketouren (Stol, Matajur und Vrh) zu unternehmen. Heidi nimmt es mit Begeisterung auf sich, als einzige Frau mit 10 Männern ordentlich in die Pedale zu treten und somit ist ihr Bonus bei den Jungs schon zu Beginn groß. Normalerweise ist dieser Stammtischurlaub ja ausschließlich für Männer gedacht aber sie hat  um eine Ausnahmegenehmigung angesucht :).
  
Das Wetter hält bis auf einen Tag mit Regen relativ gut aber selbst die Nässe macht uns nicht allzu viel aus – Dreck kann man schließlich abwaschen.

Abends schmecken Pizza, Lamm und Wein nach den Anstrengungen doppelt so gut, Charly hat den Campingplatz als optimales Restaurant ausfindig gemacht (wir „wohnen“ auf dem Parkplatz neben der Pension Fedrig wo unsere Freunde gut und günstig untergekommen sind).

Am Sonntag fahren unsere Salzburger Freunde Richtung Heimat und wir unternehmen noch eine kleine Tour zum Slap Kozljak um uns anschließend von den doch anstrengenden letzten drei Tagen zu erholen.

Für die nächsten 4 Wochen in Italien planen wir keine Radtouren, deshalb lassen wir unsere Mountainbikes samt Helm und Schuhen gut verwahrt im Schuppen der Pension/Pizzeria und hoffen dass wir diese Ende Juni auch dort wieder vorfinden werden ;-).

Italien haben wir uns als diesjähriges Reiseziel natürlich nicht nur wegen der Berge und Meer sondern auch wegen der kulturellen Schätze ausgesucht und so ist unser nächstes Ziel in Richtung Süden Ferrara wo u.a. der Palazzo de Diamante im späten Nachmittagslicht besonders hervorsticht.

Nach einem ausgiebigen Stadtbummel finden einen halbwegs ruhigen Übernachtungsplatz inmitten der Stadt und Max versucht am nächsten Vormittag eine funktionierende Karte fürs Internet zu kaufen. Kaum zu glauben dass dies bei unserem südlichen Nachbarland schwieriger ist als in so manch afrikanischen Dorf – doch so ist es. Es wird noch viele Tage und mehrere Besuche in Telefonshops dauern, bis es endlich funktioniert.

Die nächste Stadt am Weg jedoch ist Ravenna, eine der sehenswertesten Städte Norditaliens. Mit ihren bedeutenden Baudenkmälern und frühmittelalterlichen Kunstschätzen ist sie wirklich einen Besuch wert. Ob das Mausoleum des ostgotischen Königs Theoderichs, die riesige Zitadelle Rocca di Brancealone oder die Kirche San Vitale, wir sind wirklich begeistert. Ravenna bemüht sich im Jahr 2019 Kulturhauptstadt zu werden und wir sind von den gewaltigen Mosaiken in der Iglesia San Vitale und einem weiteren Mausoleum (das der Galla Placidia) überwältigt. Erinnerungen an das Bardomuseum in Tunis werden wach.

Nachdem wir vor unserer Abreise nicht wirklich viel Zeit mit der genauen Urlaubsplanung verbracht haben, wollen wir einige Zeit am Strand verbringen um uns auf die nächsten Tage vorzubereiten. Das Meer am Strand „Lido di Classe“ ist mit gefühlten 20 Grad auch warm genug um nicht nur die Zehen einzutauchen, Anfang Juni hält sich auch der Touristenandrang in Grenzen. Wir faulenzen einen Tag am Meer, uns schrecken aber die zahlreichen bereitstehenden Liegen und Sonnenschirme, die in der Hochsaison wohl alle genutzt werden. Ein Alptraum, freiwillig so einen Urlaub am Strand mit tausenden anderen Menschen zu verbringen.

Nachdem ich mich über eine mehr als unfreundliche Lebensmittelverkäuferin extrem geärgert habe fällt uns der Aufbruch in Richtung Süden nicht allzu schwer. Generell stellen wir fest, dass die Slowenen (und Türken und Tunesier und Iraner und Syrer und … [hier die Nationalität Deiner Wahl einsetzen] …….) viel viel freundlicher sind – aber nun gut, dieses Jahr war es der Wunsch von Heidi nach Italien zu fahren und nun wollen wir auch nicht länger über unfreundliche, inkompetente und überhebliche Italiener jammern. Versprochen.

Auf dem Weg in die Berge liegt Urbino im Weg, eine Kleinstadt mit Universität und einer der großen Sehenswürdigkeiten Mittelitaliens, dem Palazzo Ducale (Herzogspalast). Das Bauwerk ist imposant wie das gesamte historische Zentrum von Urbino, seit 1998 nicht ohne Grund in der UNESCO-Liste für das erhaltenswerte Weltkultur-Erbe. Wir parken direkt an der Festungsmauer und haben so einen Katzensprung in die Altstadt. Auffällig sind die zahlreichen jungen Leute aus aller Herren Länder, die in dieser Stadt studieren.

Nach so viel Kultur-Overkill machen wir uns auf in die Berge, genauer gesagt in den Nationalpark „Monti Sibillini“ beim Dorf Castellucio. Hier packen wir zwischen Linsenfeldern unsere Bergschuhe aus, genießen die sagenhaft schöne Landschaft und machen ein paar wunderbare Touren.
Schnee liegt nur noch auf den Bergkämmen oberhalb von 2000m und natürlich in den Lawinenrinnen. Letztere nutze ich besonders gerne zum „Abstieg“. Die Gegend wäre jedenfalls ein Traum-Schitourengebiet (ist vorgemerkt :))

 
Am ersten Tag geht es auf den Monte Porche:

Die nächste Tour geht über den Lago di Pilato und eine manchmal ein bissl ausgesetzte Gratwanderung (Hosenscheisserle! :)) auf die Cima de Redentore.

Die Cima Redentore thront fast senkrecht über dem Lago di Pilato, in welchem eine endemische Garnelenart (!) zwischen den Eisbröckerln schwimmt:

Nach einem Zwischenstop in der angenehmen Kleinstadt Ascoli Piceno und Einkehr in einem phantastischen Einheimischenrestaurant – allein der Antipastiteller wäre einen eigenen Blogeintrag wert – haben wir uns ein bissl Strandurlaub redlich verdient.

Auf Anhieb finden wir ein Traumplatzerl in einem Naturschutzgebiet nahe Vasto: Man kann sich zwischen Sand- und Kiesstrand entscheiden, das Wasser ist sauber, der Strand ebenso und der Übernachtungsplatz auch nicht unkuschelig. Wir sind fast komplett alleine.
Gestern noch mit den Füssen im Schnee, heute in der 22 Grad warmen Adria. Yeah!

Das Platzerl taugt uns, daß der Parkplatz des Naturschutzgebietes nächtens als Liebestreff dient stört uns kaum. Wir bleiben ein paar Tage und verbringen die Zeit mit Baden, gut essen und stundenlangen Schachpartien.

Anm.: Dieser Blog wird demnächst vervollständigt (wegen eines Autoeinbruchs/Diebstahls leider verzögert).

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