Gastbeitrag 😉 von Heidi:
Wunderbar war‘s in den Dünen, nun machen wir einen Abstecher in die malerischen Oasen Tamerza, Midès und Chbika. Inmitten von palmenbewachsenen Tälern und Schluchten wandern wir nahe der algerischen Grenze und passieren immer wieder kleine Bäche und sogar Seen. In Tamerza erfrischen wir uns unter einem ca. 8 m hohen Wasserfall und genießen ein paar Stunden in dieser kühlen Schlucht. Die dortigen Palmenhaine verdanken ihre Fruchtbarkeit nahen Bergquellen, die ihr Wasser teilweise in Kaskaden über die Felsen ergießen.
Die Temperaturen sind angenehm, es ist uns nicht zu heiß und wir freuen uns zwischendurch auch auf kleine Wanderungen.

Bei unserer letzten gemeinsamen Reise in Jordanien haben wir den dortigen höchsten Berg bezwungen, auch hier in Tunesien liegt der hohe Djebel Chambi quasi direkt auf unserer Strecke. Man darf sich aber jetzt keine großartige Bergtour vorstellen, der 1544 m Djebel Chambi liegt in einem Nationalpark und selbst bis zum Gipfel kann man mit dem Auto fahren und eigentlich bräuchte man dafür eine Sonderbewilligung, um sich Eintritt zu verschaffen. Um diese einzuholen, haben wir aber keine Lust und Max erklärt dem diensthabenden Angestellten, daß wir zu Fuß auf den Berg wollen und uns das ganze Prozedere nicht wirklich interessiert. Nach einigen Diskussionen auf arabisch und französisch dürfen wir nach dem Eintragen unserer Paß- und Autonummer am nächsten Tag zu Fuß zum Gipfel aufbrechen. Eine Magenverstimmung bei Max mindert die große Freude und ein langsames Tempo bestimmt den Weg. Nachdem wir aber ohnedies viel Zeit mit Autofahren verbringen, bietet diese Wanderung trotz asphaltierter Straße eine willkommene Abwechslung.

Auf unserer Weiterfahrt in Richtung Norden führt uns der Weg in die tunesische Kornkammer und „tunesische Wachau“. An den Straßen sind alle 100 m Stände mit aufgetürmten schmackhaften Marillen zu sehen und die hiesige Bevölkerung überhäuft uns mit diesem köstlichen Obst. Als wir wieder einmal auf einem Feldweg unser Nachtquartier aufschlagen, dauert es nicht lange und es klopft an unsere Tür. Ein Bauer bietet sich nicht nur an, uns sehr gutes Trinkwasser zu bringen, er hat auch noch einen großen Sack mit Marillen dabei.

Eigentlich ist unser Plan wieder einmal ein tunesisches Restaurant aufzusuchen, dies ist aber manchmal nicht so einfach und für unsere Verhältnisse „gute“ Restaurants sind so gut wie fast nicht vorhanden. Kaum jemand der Einheimischen kann es sich in den kleinen Städten leisten, Essen zu gehen und Touristen sind so gut wie nicht vorhanden. Wovon soll also ein hiesiger Gastronom leben? Unser Beschluß steht fest: wir kochen wie so oft wieder selbst. Vor einer Metzgerei hängt ein frisch geschlachtetes Schaf und so lassen wir uns knapp ein Kilo köstlicher Lammkotelett (incl. Knochen) herunter schneiden. Dank Ebay führen wir einen nagelneuen Gasgriller mit, der uns so wirklich gute Dienste leistet. Vollgeschlagene Bäuche lassen uns nach einer 2-stündigen Schachpartie müde in die Betten fallen.
Wir beschließen nun wieder einen „Rast- und Arbeitstag“ einzulegen und nachdem unsere letzten Nächte zum Teil durch Hundegebell und Eselgeschrei ein wenig beeinträchtigt waren, finden wir mitten in einer Waldlichtung ein wirklich ruhiges und schönes Plätzchen. Max schmeißt sich unters Auto und Heidi tippselt diese Zeilen.
Grüsse aus dem verregneten Lake Churches City!<br />Max: genau, schraub einfach alles unterm Auto raus, des meiste von dem Sch… braucht ma eh ned wirklich, des spoart vü Gwicht und ihr werdets sehen dass Ihr in den Dünen donn koa Problem mehr habts (…weil's goar nimma so weit kummts *ggg*).<br />Klingt gut was Ihr da so macht!<br />Die Marillen sehen ja seeeehr lecker aus, viel zu Schade