Iran 2018 Teil 8: Isfahan bis Yazd

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Dünen, Kamele, Pistazien und eine Million Sterne (Isfahan bis Yazd)

Je weiter wir nach Südosten kommen, desto exotischer wird das Ganze. Immer mehr Leute schauen sehr nach Belutschi- oder Paschtunen-Herkunft aus:

Unser erster kurzer Zwischenstop auf der Fahrt von Isfahan nach Osten ist die Kleinstadt Anarak, eine typische Berg-Wüstenoase.

Immer wieder finden wir sehr ruhige Nachtplätze in der Einsamkeit der iranischen Hochebene. Die Temperaturen sind dank der Höhe (meist zwischen 1300 und 2000m ü.M.) recht erträglich.

Mesr ist eine klitzekleine Ortschaft am Rande der Wüste, hier haben sich – ganz ungewohnt und angenehm überraschend – ein paar coole Cafes bzw. Lodges etabliert.

Salzwüste bei Mesr:

Einmal verfahre ich mich in den weichen Dünen und wir müssen fest schaufeln und die Sandbleche auspacken…

Diese Kollegen sind geländegängiger:

Dann zockeln wir von Mesr weiter, von Oase zu Oase und durch einsame iranische Berglandschaften, unterbrochen nur von kleineren Städten. Die Versorgungslage ist ausgezeichnet, es gibt alles was man so braucht. Obst- und Gemüsestände sind allgegenwärtig. Die Melonen sind die süssesten die wir jemals irgendwo bekommen haben, die Datteln und getrockneten Marillen sowieso.
In den Hochlagen werden, sobald genügend Wasser vorhanden ist, Pistazien angebaut.

Meist herrscht Oasenwirtschaft vor.

… und immer wieder treffen wir auf farbige Berge oder wie hier bei Bayaziyeh auf Mondlandschaften:

Bayaziyeh hat auch einen beeindruckenden alten Stadtteil aus Lehmbauten, die Lehmfestung wird gerade renoviert. Der nette Architekt Mohammed, den wir als Anhalter aus Mesr mitgenommen haben, ist ebenso fasziniert wie wir.

Und immer wieder stossen wir in der Wüstensteppe auf verlassene Karawansereien, die „Hotels“ der ehemaligen Seidenstrasse. Hier fanden Reisende und Händler Unterkunft und Informationen über die nächste Etappe.

8.5.2018:
Es wird höchste Zeit für eine Visaverlängerung bei mir (Heidi hatte ursprünglich ein Visum für 60 Tage bekommen, ich nur für 30 Tage). Yazd hat zwar laut TripAdvisor keinen guten Ruf was Visa-Verlängerungen betrifft, aber man kann’s sich halt nicht immer aussuchen.
Jedenfalls haut das gut hin, ich werde sehr höflich und bevorzugt behandelt und zum Ende der Prozedur hin sind die Beamten der Visabehörde und ich fast Freunde und erzählen uns Geschichten. Ich habe übrigens die ein wenig ausgeschmückte Sage vom Kaiser Karl im Untersberg erzählt. Kam gut an 🙂 und scheinbar gibt’s eine ganz ähnliche Geschichte auch im Iran.

Der Rest der Stadt fasziniert uns weniger. Obwohl sie in Reiseführern begeistert beschrieben wird und wir hier wieder mal auf Touristen treffen (meist in Form französischer Reisegruppen), finden wir persönlich Yazd jetzt nicht sooo toll. Das Wassermuseum ist mit den Erklärungen zu den Qanaten, den hiesigen Wasserversorgungssystemen in der Wüste, ganz interessant und die Moscheen sind wunderbar mit Fliesenmosaiken verziert, aber vielleicht haben wir auch schon zuviel Grossartiges im Iran gesehen? Nach nur einer Nacht verziehen wir uns wieder.

Hier noch ein paar Eindrücke von Yazd:

Bei der Stadtausfahrt sehe ich einen Karren mit frischen Mangos. Ich steig‘ in die Eisen und mach eine Notbremsung.
Das ist der Vorteil der relativen Nähe zu Pakistan: Ab hier gibt’s leckere Mangos aus dem Nachbarland! 🙂

Hier geht’s weiter zum Teil 9 des Reisetagebuches.

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3 Antworten zu Iran 2018 Teil 8: Isfahan bis Yazd

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  2. Heli sagt:

    Bisher schon so phantastisch, aber jetzt nur noch ein Traum! Würd‘ ich nicht ab und zu ein „bekanntes Gesicht“ sehen, könnt ich es kaum glauben Leute zu kennen, die so eine Reise machen ;-)!

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